Dienstag, 17. Januar 2012

Stone Age

Eine in den letzten Jahren sehr beliebte Art von Spielen sind die Worker-Placement-Spiele, zu deutsch Arbeiter-Einsetz-Spiele. In diesen besitzt jeder Spieler eine bestimmte oder variable Menge an Spielfiguren, die er auf das Spielbrett setzt, wo diese dann Aktionen für ihn ausführen. 'Stone Age' ist nicht nur eines dieser Spiele, sondern auch eines meiner liebsten.

In 'Stone Age' ist jeder Spieler Anführer eines Steinezeitclans, der zu Beginn aus fünf Personen besteht. Ziel des Spiels ist es, auf der Zivilisationsleiste am Ende des Spiels vorne zu liegen, also die meisten Punkte zu haben. Punkte bekommt man durch Errungenschaften oder Hüttenbau.

Doch vor dem Bau von Hütten oder dem Erhalt von Errungenschaften müssen zunächst einmal Rohstoffe gesammelt werden. Diese bekommt man auf entsprechenden Rohstofffeldern. Für jede Person die ich einsetze, darf ich einen Würfel werfen, je höher das Ergebnis, desto höher der Ertrag.

Andere Felder bieten mir andere Vorteile. Bei der Werkzeugschmiede gibt es Werkzeug, womit ich Würfelergebnisse verbessern kann, bei der Liebeshütte kann man neue Clanmitglieder generieren und auf dem Bauernhof Getreide anbauen, wodurch am Ende der Runde eine Person versorgt werden kann.

Am Ende jeder Runde muss für jede Person ein Nahrungspunkt aufgebracht werden. Je mehr man in Landwirtschaft investiert hat, desto weniger Nahrung muss man durch die Jagd besorgen und desto mehr Personen können andere Dinge erledigen. Kann man seine Menschen nicht versorgen, verliert man Punkte.

Die punktebringenden Felder sind der Hüttenbau und die Zivilisationskarten. Einige Hüttenplättchen liegen immer offen und sie zeigen neben einer Punktzahl eine bestimmte Kombination an Rohstoffen. Wer den Bauplatz der Hütte besetzt und die Rohstoffe abgibt, darf die Hütte zu sich nehmen und sich die Punkte gutschreiben. Die Karten haben einen sofortigen Effekt und einen, der erst bei der Schlusswertung zählt. Die sofortigen Effekte sind Nahrung, Einmalwerkzeug, Landwirtschaftspunkte und vieles mehr. Die Effekte für die Schlusswertung bringen Punkte in verschiedenen Kategorien. So gibt es Karten, die zum Beispiel einen großen Clan oder viele Hütten mit Punkten belohnen oder aber solche, die erst in Sets aus mehreren Karten wertvoll werden. Sich die für einen selbst wertvollen Karten zu sichern ist einer der Hauptreize bei 'Stone Age'.

Kann die Kartenauslage nicht mehr aufgefüllt werden oder ist ein Hüttenstapel leer, kommt die große Schlusswertung, in der häufig die meisten Punkte gemacht werden. Wer nun vorne liegt, gewinnt das Spiel.

'Stone Age' ist ein angenehmes 90-Minuten-Spiel. Man kann viel planen, doch immer wieder funken auch mal die Würfel dazwischen. Ich finde, dass dies super in das Thema passt, denn in der Steinzeit lief bestimmt nicht alles rund. Das Dilemma, zwischen allen Möglichkeiten eine rauszusuchen, ist groß. Schnell sind lukrative Felder von den Mitspielern besetzt, denn jeder Ort, auch die Rohstofffelder, haben nur eine begrenzte Platzanzahl. 'Stone Age' ist in seinen Grundzügen einfach, ist aber auf Grund vieler verschiedener Ansätze immer wieder spannend. Deshalb ist es in meiner Bestenliste der Spiele auf Platz 8.

Zur Spielemesse 2011 erschien eine Erweiterung zu 'Stone Age': 'Mit Stil zum Ziel' ist ihr Name. Schmuck als zusätzlicher Rohstoff und Handel als neue Option kommen zum Spiel hinzu. Außerdem kann mit der Erweiterung auch ein fünfter Steinzeitclan am Spiel teilnehmen.

Stone Age von Bernd Brunnhofer, zwei bis vier Spieler, erschienen beim Hans im Glück Verlag.

Was war: Dominion
Was kommt: Agricola

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