Sonntag, 20. November 2011

Pandemie

Wie ich 'Pandemie' kennengelernt habe, weiß ich nicht mehr genau, aber ich fand (und finde) das Thema unheimlich interessant. Eine Seuche, die sich über den Erdball ausbreitet und von den Spielern eingedämmt werden muss. 'Pandemie' ist kooperativ, entweder man gewinnt zusammen oder eben nicht. Dabei hat man es genau genommen mit vier Pandemien zu tun, da es vier Krankheiten gibt. Im Laufe des Spiels spitzt sich die Lage immer weiter zu. Epidemien sind gefürchtet, kommen aber im relativ gleichmäßigen Abstand immer wieder vor. Gibt es zu viele Ausbrüche, verteilt sich eine Krankheit zu weit oder geht der Spielerkartenstapel leer verlieren die Spieler. Die einzige Möglichkeit das Spiel zu gewinnen besteht darin die vier Gegenmittel zu entdecken.

Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels eine Rollenkarte. Jede Rolle bringt einen Vorteil mit sich, den nur der Spieler nutzen kann. So kann der Arzt Krankheiten besser heilen, der Wissenschaftler einfacher die Gegenmittel entdecken. In seinem Zug hat der Spieler 4 Aktionen. Die benutzt er dazu, um sich auf der Weltkarte zu bewegen, Seuchen zu heilen, Spielerkarten zu tauschen, Labore zu bauen und Gegenmittel zu entdecken. Nach seinen Aktionen gibt es zwei neue Spielerkarten für ihn und die Seuchen breiten sich mithilfe der Infektionskarten aus.

Von der Verlagsseite: Das Spielmaterial. Ich besitze natürlich die erste Auflage mit dem cooleren Cover! Die Würfel stellen die fiesen Krankheiten dar.
Epidemiekarten, die zu Beginn zwischen die Spielerkarten gemischt werden, bringen die Würze (und die Panik) ins Spiel. Um auszubrechen, benötigt eine Seuche in einer Stadt drei Würfel. Kommt eigentlich ein vierter Würfel hinzu, bricht die Seuche aus und alle umliegenden Städte erhalten einen Seuchenwürfel. Manchmal Erschreckend häufig führt dies zu sehr unangenehmen Kettenreaktionen. Durch die Epidemiekarten müssen nun gleich drei Würfel in eine Stadt gelegt werden. Im besten Fall hat diese Stadt nun ihr Würfelmaximum erreicht, in allen anderen liegen dort aufgrund früherer Ausbrüche bereits Würfel und die Stadt erleidet sofort einen Ausbruch.

Durch das Kartensystem bekommen immer wieder die gleichen Städte neue Würfel hinzu, sodass sich die Seuchen nicht verstreuen, sondern gefährliche Ballungszentren bilden. Die Spieler müssen neben ihrer langfristigen Aufgabe - dem Entdecken der Gegenmittel - ständig die Krankheiten eindämmen, um Ausbrüche möglichst zu vermeiden.

Pandemie ist eine feine Tüftelaufgabe. Je mehr Epidemiekarten im Spiel sind, desto schwieriger wird die ganze Sache. Auch sind die vorhandenen Rollen wichtig. So arbeiten bestimmte Rollen besser zusammen als andere. Die Spieler müssen sich absprechen, damit die Gegenmittel entdeckt, gleichzeitig aber die Krankheiten eingedämmt werden können. Meist wird die Sache recht knapp und es kam schon häufig vor, dass vor dem letzten Zug ein Ausbruch den Sieg zunichte machte.

Mit der Erweiterung 'Auf Messers Schneide' gibt es neue Rollen und die Möglichkeit zu fünft zu spielen. Außerdem gibt es drei interessante Spielmodi. So kann eine Superseuche entstehen, die verschärfte Regeln besitzt, oder es entwickelt sich eine Mutation, sodass die Spieler nun fünf Seuchen zu bekämpfen haben. Im dritten Modus kann sich ein Spieler als Bioterrorist gegen die anderen Spieler stellen.

Kurz nach Erscheinen von 'Pandemie' brach die Schweinegrippe aus. Einige unwissende Nörgler bemängelten, dass es doch nicht richtig wäre, ein Spiel über so ein Thema herauszubringen, wenn dieses gerade hochaktuell ist. 'Pandemie' war aber schon vor der Schweinegrippe da und selbst wenn: Es geht in dem Spiel ja darum, dass man gemeinsam gegen die Seuchen kämpft und sie nicht verbreitet. Pandemie ist mein liebstes kooperatives Spiel und insgesamt auf Platz 9 meiner Spielelieblinge.

Pandemie von Matt Leacock, zwei bis vier Spieler, erschienen beim Pegasus Spieleverlag.

Was war: Galaxy Trucker
Was kommt: Dominion

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen